Das Museu d’Història de Catalunya
Barcelona kennt in Bezug auf das Wetter kein Mittelmaß. Wenn es regnet, dann schüttet es aus allen Rohren. Wenn die Sonne scheint, brennt sie erbarmungslos vom Himmel nieder. Wer dem Wetter entfliehen und sich an einen ruhigen Ort zurückziehen möchte oder einfach mehr über Barcelona und seine lange Geschichte erfahren will, sollte einen Besuch im Katalanischen Geschichtsmuseum nicht versäumen.
Das Museum ist sehenswert für alle, die mal etwas anderes in Barcelona erleben möchten. Paella, Sangria und Sonnenschein gehören zu den typischen Touristenattraktionen der Stadt, doch auch ihre Museen und Galerien sind einen Besuch wert. Das Museu d’Història de Catalunya (Museum für katalanische Geschichte) ist eines davon. Bei dem Eintrittspreis von 4 € kann man auch nicht viel falsch machen. Das Museum eignet sich hervorragend für Kinder und Familien, die einen Tag lang den Menschenmassen in der Stadt entfliehen möchten.
Die Lage
Das Museum befindet sich in günstiger Lage gegenüber der U-Bahn-Station Barceloneta am Alten Hafen. Es liegt in einem majestätischen Gebäude aus dem späten 19. Jahrhundert. Das Gebäude, der Palau de Mar, wurde einst als Warenlager genutzt. Es wurde 1992 von Josep Benedito und Augustí Mateos saniert und bietet seitdem eine harmonische Mischung aus zeitgenössischem Stil und Tradition – die perfekte Kombination aus Altem und Neuem.
Das Museum liegt auf vier Etagen verteilt und verfügt über eine große Dachterrasse sowie ein Café mit atemberaubendem Ausblick auf Barcelona. Im Erdgeschoss befinden sich mehrere moderne Restaurants mit köstlicher mediterraner Küche.
Was einen im Inneren erwartet
Das Museum ist in acht wichtige Zeitabschnitte der katalanischen Geschichte aufgeteilt – von den Wurzeln aus dem paläolithischen Zeitalter über die Besiedlung durch die Römer bis hin zur Gegenwart. Das Anliegen besteht darin, der Öffentlichkeit das historische Erbe von Katalonien zugänglich zu machen. Mit den Dauerausstellungen sollen öffentliche und lokale Studien über die Stadt gefördert werden. Daher werden auch immer neue Ausstellungen gezeigt, die bestimmte Epochen ausführlich behandeln.
Im Museum erwarten einen gut konzipierte Darstellungen über das Römische Reich hin zur Industriellen Revolution. Die Ausstellungen sind sehr interaktiv, so dass man Vieles anfassen und sich den Themen auf spielerische Weise nähern kann – seien es antike Feuersteine, sei es ein landwirtschaftliches Bewässerungssystem mit einem Seil, an dem man ziehen muss oder ein Stapel mit alten Rüstungen, die man anprobieren kann.
Man entdeckt, wie Katalonien Kriege und Eroberungszüge überstanden hat, wie es im Goldenen Zeitalter florierte und anschließend wieder ins Taumeln geriet. Man erhält Informationen über den fortwährenden Kampf der Region um das Recht auf die eigene Unabhängigkeit, die Unterdrückung durch General Franco und die verheerenden Auswirkungen, die dieses Regime – nicht nur in Katalonien, sondern in ganz Spanien – hatte, bis schließlich die Demokratie wiederhergestellt werden konnte.
Das Museum ist von Dienstag bis Samstag von 10:00 bis 19:00 Uhr geöffnet. Es kann sonn- und feiertags von 10:00 bis 14:30 Uhr besucht werden. (Montags ist es in der Regel geschlossen.)
Hier noch ein kleiner Geheimtipp: Der Eintritt ins Museum ist an jedem ersten Sonntag des Monats kostenfrei. Da bleibt nur noch zu fragen, worauf man eigentlich noch wartet…